Kaufberatung Service Langlaufski

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Die Skier sind stumpf, gleiten nicht mehr anständig oder saugen sich am Schnee fest? Zeit fürs Nachwachsen! Wachs schützt die Laufflächen der Ski und erhöht die Gleiteigenschaften. Ein pauschales Rezept zum Skiwachsen können wir leider nicht liefern, denn je nach Ski und Anforderungen des Läufers ist eine individuelle Skibehandlung notwendig. Die wichtigsten Punkte hier jedoch kurz und bündig zusammengefasst.

Welches ist das richtige Wachs?

Nicht jedes Wachs eignet sich für jeden Ski beziehungsweise für jeden Einsatzzweck.

  • Gleitwachse sind die gängigste Art von Skiwachsen. Du trägst ein Gleitwachs auf den gesamten Skibelag (ggf. mit Ausnahme der Steigzone) auf, um dadurch eine ideale Gleitfähigkeit und hohe Drehfreudigkeit und Dynamik deines Skis zu gewährleisten.
  • Steigwachs wird auf die Steigzone klassischer Langlauf- oder Backcountry-Ski aufgetragen und sorgt dafür, dass du dich mit der Abdruckzone gut vom Schnee abstoßen kannst. Bei kaltem, kristallisiertem Schnee wird ein Hartwachs verwendet, bei nassem Schnee oder Eis kommt Klister zum Einsatz. Achte darauf, dass du die Steigzone bei sogenannten Nowax-Skiern nicht wachsen solltest, da diese bereits mit einer speziellen Schuppenstruktur ausgestattet ist. Zur Pflege und Reinigung dieser Steighilfezone findest du in unserem Sortiment spezielle Schutz- und Pflegemittel.
  • Grundwachse sind spezielle Skiwachse, die als zusätzliche Schicht unter Steigwachse auf den Skibelag in der Steighilfezone eines Langlaufskis aufgetragen werden. Sie gewährleisten einen noch besseren Halt der Steighilfe im Schnee und eine längere Haltbarkeit des Steigwachses.

Welches Wachs für welche Temperatur?

Die Schnee- und Temperaturbedingungen sind entscheidend für die Wahl des richtiges Wachses. Der angegebene Temperaturbereich verrät, für welche Temperaturen das Produkt geeignet ist. Achtung: Einige Hersteller geben die Lufttemperatur an, andere die Schneetemperatur!

Feuchtigkeit und Art des Schnees spielen ebenfalls eine Rolle. Beachte beim Kauf des Wachses, ob das Produkt für alle Schneearten oder zum Beispiel speziell für nassen (wasserabweisend) oder trockenen Schnee geeignet ist. Zur groben Orientierung gilt: Weiches Wachs für wärmeres Wetter und Altschnee; hartes Wachs bei kalten Temperaturen und Neuschnee.

Wie wachse ich meinen Ski richtig?

Die Technik, mit der du das Wachs auf den Skibelag aufträgst, hängt zunächst von der Konsistenz des Wachses ab.

Vor dem Wachsen sollten in jedem Fall die alten Wachsreste gründlich vom Belag entfernt werden. Hierfür gibt es spezielle Wachsentferner, die das Wachs lösen, den Belag jedoch nicht beschädigen. Meist genügen jedoch ein weicher Schaber und eine Bürste, um das alte Wachs zu entfernen. Wichtig: immer in Laufrichtung bürsten!

  • Kaltwachse kannst du entweder in flüssiger Form aufsprühen oder als Hartwachs einfach einreiben. In Pastenform kannst du sie direkt aus der Tube auf die Ski auftragen, trocknen lassen, abziehen und polieren.
  • Heißwachse werden mithilfe eines Bügeleisens geschmolzen und auf den Skibelag aufgetragen (siehe unten).
  • Universalwachse sind in der Regel Kaltwachse, die unter den meisten Temperatur- und Schneebedingungen funktionieren. Sie sind ideal zum Nachwachsen unterwegs oder für den Notfall bei längeren Touren.
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Was brauche ich zum Heißwachsen?

Beim Heißwachsen dringt das Wachs tief in den Belag ein und hält deshalb auch länger als eine nur oberflächlich aufgetragene Wachsschicht. Folgendes Material brauchst du für den Service:

  • Wachseisen (oder ein ausrangiertes Bügeleisen)
  • Abziehklinge
  • Heißwachs
  • Bürste(n)

Damit das Wachs in die Poren des Belags eindringen kann, müssen diese zunächst geöffnet werden. Dies geschieht, wenn der Ski warm wird (darum Skier nie direkt nach dem Skilaufen in kaltem Zustand heißwachsen). Meist genügt die Lagerung bei Zimmertemperatur, Profis erwärmen ihre Ski in speziellen Thermohüllen. Mit einem Wachseisen wird das Wachs gleichmäßig in den Belag eingearbeitet. Das Eisen darf nicht zu heiß eingestellt sein (weicher Wachs ca. 100 bis 120 °C, Hartwachs ca. 120 bis max. 140 °C), sonst kann der Belag verbrennen!

Nach dem Wachsen muss das Wachs längere Zeit aushärten, mindestens jedoch 20 – 30 Minuten. Anschließend wird das überschüssige Wachs mit einer Klinge abgezogen. Nun kann der Belag sorgfältig entlang der Laufrichtung ausgebürstet werden, bis die Struktur wieder sichtbar wird. Hierfür empfiehlt sich eine Kupfer- oder Rosshaarbürste.

Wer möchte, kann den Belag nach dem Ausbürsten noch mit einer Polierbürste nachbehandeln. Dieser Schritt ist jedoch vorrangig für den Rennsport vorgesehen.

Text: Globetrotter, Philip Baues
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